Keine klinisch relevanten Wirkungen bei Kindern nach versehentlicher Einnahme von Panaeolina foenisecii (Rasenmäherpilz)

Einleitung: Panaeolina foenisecii ist einer der häufigsten und am weitesten verbreiteten Rasenpilze in Europa und Nordamerika und häufig an der versehentlichen Einnahme von Pilzen beteiligt, hauptsächlich bei Kindern. Dennoch gibt es widersprüchliche Angaben zum Toxizitätsprofil von P. foenisecii in der Literatur. Ziel der Studie war es, die klinischen Wirkungen mit besonderem Augenmerk auf die psychoaktiven Eigenschaften von P. foenisecii bei versehentlicher oraler Exposition zu bewerten.

Methoden: Diese Beobachtungsfallserie basiert auf prospektiv erhobenen Daten zur Pilzvergiftung mit Hilfe eines strukturierten Datenerfassungsformulars und wurde in sieben Giftzentren in Deutschland und der Schweiz durchgeführt. Einschlusskriterien waren die versehentliche Einnahme von mindestens einer Kappe von P. foenisecii, die von einem Mykologen identifiziert wurde, und ein Follow-up von mindestens 4 Stunden.

Ergebnisse: Neunzehn Fälle erfüllten alle Einschlusskriterien, und es waren nur Kinder mit einem Durchschnittsalter von 3 Jahren beteiligt. Sie nahmen 1-2 Pilze in 14 Fällen und 3-5 Pilze in fünf Fällen auf. Drei Patienten erhielten eine Einzeldosis Aktivkohle. Sechzehn von 19 Fällen entwickelten keine Symptome, 2/19 klagten über leichte Bauchbeschwerden. Ein Kind war vorübergehend leicht hyperaktiv, und dies war der einzige Patient, der 12 Stunden lang in einem Krankenhaus beobachtet wurde. Keines der Kinder zeigte Anzeichen von Halluzinationen.

Schlussfolgerungen: Diese multizentrische Studie zeigt, dass die typischerweise geringen Mengen von P. foenisecii, die von Kindern aufgenommen werden, wahrscheinlich nicht zu klinisch signifikanten Symptomen führen.