Mineralisierung (Bodenkunde)
Ob Stickstoff mineralisiert oder immobilisiert, hängt vom Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C: N-Verhältnis) der zersetzenden organischen Substanz ab. Im Allgemeinen hat organisches Material, das mit dem Boden in Kontakt kommt, zu wenig Stickstoff, um die biosynthetischen Bedürfnisse der sich zersetzenden Bodenmikrobenpopulation zu unterstützen. Liegt das C:N-Verhältnis der zersetzenden organischen Substanz über ca.30:1, so können die zersetzenden Mikroben Stickstoff in mineralischer Form wie z.B. Ammonium oder Nitrate aufnehmen. Dieser mineralische Stickstoff soll immobilisiert sein. Dies kann die Konzentration von anorganischem Stickstoff im Boden verringern und somit steht der Stickstoff den Pflanzen nicht zur Verfügung.
Da Kohlendioxid während der Energieerzeugung bei der Zersetzung freigesetzt wird, ein Prozess, der als „Katabolismus“ bezeichnet wird, nimmt das C: N-Verhältnis der organischen Substanz ab. Wenn das C:N-Verhältnis kleiner als etwa 25 ist:1 hervorgeht, bewirkt eine weitere Zersetzung eine Mineralisierung durch gleichzeitige Freisetzung von anorganischem Stickstoff als Ammonium. Wenn die Zersetzung von organischem Material abgeschlossen ist, fügt sich der mineralisierte Stickstoff daraus zu dem bereits im Boden vorhandenen hinzu und erhöht daher den gesamten mineralischen Stickstoff im Boden.