Morsecode
Morsecode ist eine Methode zum Senden von Textnachrichten durch Eingabe einer Reihe elektronischer Impulse, die normalerweise als kurzer Impuls („Punkt“ genannt) und langer Impuls („Strich“) dargestellt werden. Der Code wurde von Samuel F. B. Morse in den 1840er Jahren entwickelt, um mit seiner Erfindung des Telegraphen zu arbeiten, der ersten Erfindung, die den Elektromagnetismus für die Fernkommunikation effektiv ausnutzt. Der frühe Telegraph, oft einer, der an einem Bahnhof war, der mit anderen entlang kilometerlanger Telegraphenmastlinien verbunden war, tippte eine Taste auf und ab, um eine Folge von Zeichen zu senden, die der empfangende Telegraph vom Band lesen konnte (spätere Bediener lernten, die Übertragungen einfach durch Zuhören zu lesen). In der Originalversion war die Taste nach unten, die durch eine Pause (Taste nach oben) vom nächsten Buchstaben getrennt war, ein Punkt (oder, wie es für den Telegrafen klang, ein „dit“), und die Taste nach unten, die zweimal hintereinander gedrückt wurde, war ein Bindestrich (ein „dah“ oder „dit-dit“). Jedes Textzeichen wurde durch einen Punkt, Bindestrich oder eine Kombination dargestellt.
In den späten 1800er Jahren, als neue Keying-Technologie vorherrschte, wurde eine etwas andere Darstellung von Punkten und Strichen für bestimmte Buchstaben in dem, was als Internationaler Morsecode oder kontinentaler Code bekannt wurde, verwendet. Amerikanischer Morsecode wurde jedoch in den USA bis in die 1960er Jahre verwendet.
Es gibt verschiedene Geschichten darüber, wie der Morsecode ursprünglich entwickelt wurde. Einem Bericht zufolge ging Samuel Morse in eine Druckerei und zählte die Menge an Druckertyp, die der Drucker für jeden Buchstaben des Alphabets hatte. Er interpretierte diese Zählungen dann als Annäherungen an die relative Häufigkeit jedes Buchstabens im typischen englischen Text. Er organisierte den Morsecode so, dass die kürzesten Symbole den häufigsten Zeichen zugeordnet wurden. So wurden beispielsweise E und T, die am häufigsten verwendeten Buchstaben in der englischen Sprache, durch einen einzelnen Punkt bzw. einen einzelnen Bindestrich dargestellt. Die am wenigsten häufig vorkommenden Buchstaben wie J und Y sowie Ziffern und Satzzeichen erhielten längere und komplexere Darstellungen. Es wurde keine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben vorgenommen.
Morsecode bietet ein langsames, aber zuverlässiges Mittel zum Senden und Empfangen von drahtlosen Textnachrichten unter Bedingungen wie Rauschen, Verblassen oder Interferenz. Dies liegt vor allem daran, dass der einfache Binärcode (Taste nach unten oder Taste nach oben) eine extrem schmale Bandbreite ermöglicht. Darüber hinaus sind das menschliche Ohr und das Gehirn ein bemerkenswert gutes digitales Empfangsgerät. Heutzutage wird Morsecode in begrenztem Umfang von Amateurfunkern, Festnetztelegraphen und Militärfunkern verwendet.